Update: Start meiner episodischen Kurzgeschichten-Reihe Die Abenteuer von Anakos Trippelklemm!

Ich grüße euch, verehrte*r Anonymous!

Ich starte heute mit meiner schon vor etwas längeren Zeit angekündigten episodischen Kurzgeschichten-Reihe "Die Abenteuer von Anakos Trippelklemm". Ich habe vor, jeden Monat eine Episode auf den Blog zu stellen. Ich hoffe, das klappt. Viel Spaß beim Lesen!



Episode 1:

Anakos Trippelklemm und wie er zur Fruchtinsel kam

Die Krebsin hatte nicht mehr viel Zeit. Sie konnte es fühlen. Der Feind war nah und sie spürte, wie die Kraft aus ihren Scheren schwand. Doch zuerst musste sie ihre Kinder in die Große Wasserwiege entlassen. Erst dann konnte sie sich ausruhen. Die Schwäche breitete sich von ihren Scheren über ihren ganzen Körper aus und die Strömung riss sie hinfort aus ihrem vertrauten Heim. Ihre Stielaugen kullerten hilflos hin und her, und das Einzige was sie davon abhielt, sie endgültig zu schließen, waren die Kinder. Sie musste sie loslassen, jetzt und hier. Auch wenn der Feind ganz in der Nähe war, auch wenn sie aus ihrem vertrauten Terrain geschwemmt worden war. Das war der Lauf der Dinge im Großen Meer. Doch sie war anders. Sie hatte jedem ihrer Kinder einen Namen gegeben und kannte das Lieblingsplankton eines jeden strampelnden und leise piepsenden Eis. Sie wusste, wann sie sich wohlfühlten, wann sie Angst hatten. Sie hatten zusammen gelacht, geweint und um ihr Leben gebangt. Doch jetzt mussten sie Abschied nehmen. 

Die Strömung spülte sie in einen ihr unbekannten Graben, der von schwarzem, erstarrten Vulkangestein, überwuchert mit brüchigen Korallen und blass-grünlichen Schwämmen, durchzogen war. Die Wasserrinne führte sie immer tiefer, bis sie schließlich eine Grotte erreichte, die genügend Plankton, Algen und anderes nahrhaftes Getier bot. Sie seufzte erleichtert, während sie sich in einen Bereich zurückzog, der mit toten Muscheln, grobem Sand und Algen übersät war und setzte sich auf einen kleinen Sims aus abgestorbenen Korallen. In ihrer Tasche rumorten die Kleinen unruhig. Sie konnten die Schwäche und Angst ihrer Mutter spüren und versuchten sie zu beruhigen, doch es war nun unumgänglich Lebewohl zu sagen. Zögernd öffnete sie ihre Tasche und eins nach dem anderen, glitten die Kleinen hinaus. Sie stiegen mit dem Wasser vor ihren Augen empor, verharrten zögerlich vor ihrem Gesicht, piepsten leise und winkten mit ihren kaum sichtbaren Fühlern. Sie ermahnte die Kleinen sanft:

„Denkt daran, was ich euch alles erzählt habe. Erinnert euch an das, was ich euch beigebracht habe. An das, vor dem ich euch gewarnt habe, an das, womit ich euch ernährt habe. Wenn ihr euch daran erinnert, dann werdet ihr im Großen Meer zurechtkommen. Versprochen. Und jetzt, schwimmt schon, los, husch, husch...“

Die letzten Worte hatte sie nur noch mühsam herausgeblubbert. Sie winkte den Kleinen noch ein letztes Mal zu, dann sank sie von dem kleinen Sims auf den sandigen Boden. Ihre Stielaugen blinzelten noch ein Mal, dann wich das letzte bisschen Leben aus ihr, wie ein rührender Hauch, der still mit dem salzigen Wasser des Großen Meer verschmolz. Die Kinder trieben, zusammen und doch jedes für sich, noch eine ganze Weile, um den bewegungslosen Körper herum. Manche setzten sich auf die Scheren, als wollten sie ihrer Mutter helfen aufzustehen, einige sammelten sich hinter ihrem Panzer, als wollten sie sie anschieben. Doch als sie begriffen, dass es vergeblich war, ließen sie von ihr ab. Ihr Instinkt zog sie fort, in die dunklen Weiten des Meeres. Niemand hatte bemerkt, dass bei der ganzen Aufregung eine Larve verloren gegangen war. Sie war aus der Tasche der Krebsin gefallen, als diese fortgerissen worden war. Die Larve war klein, ungewöhnlich klein und jetzt trieb sie orientierungslos über das Korallenriff, weit weg von den anderen, dahin. Irgendwann hatte sie angefangen zu paddeln. Das Korallenriff war groß, viel zu groß für diese winzige Larve, die verzweifelt versuchte, etwas Bekanntes zu wittern. Schließlich gelang es ihr, sich an einer winzigen Alge festzuklammern. Diese Alge saß wiederum auf einer Koralle, die sich zwischen Seeanemonen und Algenwäldchen ganz am äußersten Rand des Korallenriffs befand. Dies war kein sicherer Ort. Die Larve spürte wie ihre Herzkammer laut und viel zu schnell klopfte und eine Stimme, die wie die Stimme ihrer Mutter klang, schrie in ihrem Köpfchen Pass auf! Hier ist es gefährlich! 

Die kleine Larve hangelte sich panisch an der Alge entlang, bis sie die Koralle erreicht hatte. Keinen Moment zu früh. Denn kaum hatte sich die Larve am Fuße der Koralle in eine verlassene Muschelschale gerettet, schossen riesige Schatten durch das Wasser und schreckten die Riff-Bevölkerung auf. Hinter der Larve bebte plötzlich der Boden und sie drohte mitsamt der Muschelschale vom Riff zu rutschen. Sand, Korallen, Muschelscherben, Getier und kleine Fische wirbelten durcheinander und die Larve erspähte die riesigen Schatten. Das waren Haie! Sie wirbelten den Boden auf, um dann die aufgeschreckten Fische und anderes Getier zu fressen. Die Larve wusste instinktiv, dass sie ganz unten in der Nahrungskette stand. Sie war das Futter für alle anderen. Sie kniff ihre Stielaugen zusammen und stellte sich tot. Um sie herum, hörte sie die Schreie der kleinen Fische, und das fürchterliche Schnappen kräftiger Kiefer. Dann plötzlich wurde es still. Unheimlich still. Die Larve zitterte. Langsam sank sie mit dem aufgewirbelten Sand wieder zurück auf den Boden, doch sie wagte es nicht, sich zu rühren. Nur ein schwaches Gurgeln gegen das Korallenriff verriet die gleichgültige, immerwährende Strömung. Das war der Lauf der Dinge hier im Großen Meer. Die Larve streckte vorsichtig ihr kleinen Fühler aus und öffnete ihr Stielaugen. Erst das Eine, dann das Andere. Die Haie waren nicht mehr da. Doch im Wasser trieben die Fetzen ihrer Beute und blutige Schlieren färbten es schwärzlich. Die Larve, überwältigt von dem salzig-metallischen Geruch, drehte sich unwillkürlich um die eigene Achse. Hinter ihr lag der aufgerissene Leib eines Fisches ohne Kopf. Und dahinter ragte ein riesiger, blauer Wal auf. So groß, dass er den ganzen Ozean überdeckte. Die Larve erstarrte vor Schreck. Hatte ihr letztes Stündlein geschlagen? Der Wal öffnete träge sein Maul, das wie ein drohender Abyss über der Larve schwebte. Sie kauerte sich zusammen und piepste verzweifelt. Sie wollte nicht sterben, sie wollte noch nicht sterben, sie war doch so klein, sie musste doch wieder nach Hause!

„Verschwinde, du Rüpel! Siehst du nicht, dass du mir mein Feld ruinierst?!“

Plötzlich dröhnte eine laute Stimme über die Larve hinweg. Der Wal stutzte und sah sich um. Hinter ihm schwamm ein Meerwesen und hatte seine Schwanzflosse mit einer Schlinge gepackt. Die Larve blinzelte hinter ihren zarten Scherchen hervor. Sie hatte ein solches Meerwesen noch nie gesehen. Perfekt stromlinienförmig und bunt beschuppt, mit geheimnisvoll schillernden Augen und langen, wie feines Seegras wehenden Fühlern. Was war das nur für ein Wesen? Die Larve blinzelte neugierig und vergaß für einen Moment die Gefahr, in der sie schwebte.

„Na los, verschwinde von meinen Algenfeldern. Friss dich woanders satt! Na los!“

Das Wesen zog die Schlinge enger und zerrte an dem Wal. Es sah lächerlich aus, denn der Wal war viel größer und das Wesen zog an ihm wie an einem massiven Unterwasser-Berg. Der Wal schien es auch nicht wirklich zu spüren. Doch plötzlich leuchtete die Schlinge auf. Der Wal riss die Augen auf und fing an zu brüllen. Die Larve klammerte ich, so fest sie konnte, an den Fischleib ohne Kopf. Fast hätte es sie wieder weggerissen. Das Meerwesen lockerte die Schlinge kurz.

„Na los, verschwinde endlich! Sonst verliert meine Schlinge die Geduld! Hast du verstanden? Und richte deinem Boss aus, dass das hier mein Feld ist und kein Jagdgrund für irgendwelche daher geschwommenen Großsäuger.“

Der Wal befreite sich aus der Schlinge und zog seine angebrannte Schwanzflosse fluchend hinter sich her. Das Meerwesen seufzte und murmelte.

„Das die aber auch nicht lernen. Schon der vierte in dieser Gezeit. Was ist nur los mit denen. Ob die Gräben nicht mehr genug Futter bieten? Wie gut, dass ich vorsorglich meine verfluchte Schlinge dabei hatte.“

Die Larve wackelte vorsichtig mit ihren werdenden Scheren. Sie schien unverletzt. Sie wagte es sogar sich wieder aufzurichten und das Meerwesen direkt anzuschauen. Das Wesen hatte ihr das Leben gerettet. Die Larve wollte sich unbedingt bedanken. Sie war von den Ereignissen noch ganz außer Atem, doch sie pirschte sich vorsichtig an das Wesen heran und versuchte, dessen Aufmerksamkeit zu erhaschen, indem sie sich an einen der wehenden Fühler klammerte und diesen hinaufkroch, bis auf den Kopf des Wesens. Dann piepste sie, so laut sie konnte:

„Danke, dass du mir das Leben gerettet hast!“

„Aber gern gesch...“

Das Meerwesen erstarrte.

„Sitzt du etwa auf meinem Kopf?“

Die Larve schwieg etwas pikiert, doch dann piepste sie:

„Ja, ist das unangemessen?“

„Du hättest mich zuerst fragen können. Unsere Köpfe sind sehr wertvoll, weißt du. Da krabbelt tierchen nicht einfach so drauf.“

„Oh.“

„Naja, du bist ja nicht schwer und machst keinen Dreck. Außerdem kann ich dich so besser hören. Du kannst da oben bleiben. Aber beim nächsten Mal fragst du vorher, abgemacht?“

„Abgemacht.“

Die Larve seufzte erleichtert. Mit einem Mal fühlte sie sich ganz schummrig und musste ein Gähnen unterdrücken. Dann nestelte sie sich zwischen den weichen Schuppen zurecht.

„Entschuldige, ich bin sehr müde. Dürfte ich eine kleine Pause auf deinem Kopf einlegen?“ 

„So müde wie du klingst, kann ich wohl schlecht nein sagen. Nur zu.“

Die Larve rollte sich noch einmal hin und her, dann schlief sie ein. Das Meerwesen blieb noch einen Moment über dem Feld schweben und murmelte:

„Was mach ich jetzt mit dieser Larve auf meinem Kopf? Was ist das überhaupt für ein seltsamer Tag? Naja, am Besten ist es wohl, wenn ich nach Hause schwimme. Dann schauen wir weiter.“

Die Larve hatte ganz leise zu schnurcheln begonnen.

„Die dreiste Larve hat sich nicht einmal vorgestellt...“, murmelte das Meerwesen und kicherte. Dann machte es langsam kehrt und schwamm nach Hause.

Als die Larve erwachte, stellte sie fest, dass sie sich in einem unbekannten Plankton-Feld befand. Das Plankton war üppig, schmeckte kräftig und machte nachhaltig satt. Das Meer funkelte hell und sauber, Algenwälder wucherten um das Feld herum und boten Schutz vor allerlei Unbill. Die Larve erinnerte sich plötzlich wieder an das Meerwesen auf dessen Kopf sie eingeschlafen war. Suchend setzte sich die Larve, die langsam wie ein echter Krebs aussah, in Bewegung. Auf einmal gerieten ihre Gehörgänge ins Schwingen. Ein seltsamer Singsang lockte die Larve quer über das Feld, bis sie an einer Höhle ankam. Jetzt dämmerte der Larve, was sie da gerettet hatte.

„Du bist eine Sirene!“, piepste die Larve aufgeregt. Das Meerwesen saß auf einem  Korallen-Sims und hielt ein seltsames Gerät in der Hand. Es hörte auf zu singen und sagte:

„Erwischt. Ich heiße Umi und du?“

Die Larve grübelte ein wenig:

„Nummer einundzwanzig. Zumindest hat mich meine Mutter so genannt.“

„Nummer einundzwanzig? Ist das überhaupt ein richtiger Name?“

Die Larve drehte sich pikiert um.

„Für mich klingst du, wie einfaches Wasser.“

„Wie unhöflich.“

„Siehst du?!“

Sie starrten sich an. Doch nach einer Weile mussten sie beide lachen und die Larve gab sich versöhnlich:

„Streng genommen waren wir alle nur durchnummeriert. Namen, wie Meerwesen sie tragen, haben wir nicht. Und doch wusste unsere Mutter, was jede von uns mochte und was nicht. Ein Name war nicht wichtig.“

Umi nickte und zupfte an dem Gerät auf xies (lies: ksi-es) Schoss. Umi lauschte auf die Geräusche, die das Gerät machte. Die Larve trippelte neugierig auf Umi zu.

„Was ist das für ein Gerät auf deinem Schoß?“

„Oh, das Ding hier? Das ist eine Laute. Mein Begleitinstrument. Da wir Meerwesen zu einem großen Teil begeisterte Musikliebende sind, ist es bei uns Brauch sich irgendwann ein Begleitinstrument auszusuchen.“

Die Larve lauschte eine Weile und wiegte sich im Takt.

„Sie lässt das Wasser um mich herum singen. Es perlt ganz anders durch meine Gehörgänge.“

„Gefällt dir mein Lied, kleiner Krebs?“

„Ja... es ist wunderschön.“

Umi lachte und spielte solange, bis der kleine Krebs müde wurde. 

„Darf ich auf deinen Kopf?“

„Du willst wieder auf meinen Kopf? Warum?“

„Ich weiß nicht, deine Schuppen sind so gemütlich und ich fühl mich da oben sicher. Darf ich?“

Der kleine Krebs sah zu Umi aus runden, flehenden Stielaugen auf. Xies (lies: ksi-es) Fühler zuckten, doch dann beugte Umi sich hinab, hob den kleinen Krebs auf und setzte ihn sich auf den Kopf.

„Gut so?“

Der kleine Krebs wuselte eine Weile hin und her. Die Schuppen fühlten sich warm und glatt an. Er gähnte und nuschelte, bevor ihm die Augen zufielen:

„Umis Schuppen sind so schön warm.“

Umi blickte nach oben und lächelte.

„Na dann. Schlaf gut dort oben. Wir sehen uns morgen.“

Am nächsten Tag schwammen der kleine Krebs und Umi über die Algen- und Planktonfelder. Dem kleinen Krebs fiel auf, dass die Gegend um Umis Wohngrotte sehr friedlich war. Er musste hier keine Angst haben. Umi inspizierte unterdessen die Algenstöcke:

„Ich habe dir noch gar nicht erzählt, was das hier für eine Gegend ist. Also, wir befinden uns hier im Fruchtinsel-Graben und das hier sind meine frisch gezüchteten Algenstöcke und selbst angelegten Plankton-Felder. Normalerweise schwimmt Plankton überall herum, aber ich habe gemerkt, dass Plankton gesellig ist. Immer wenn ich singe, ballt sich das Plankton zusammen und bleibt in dicken Flocken genau über meiner Wohngrotte hängen. Deshalb bin ich dazu übergegangen, diese Plankton-Flocken zu kultivieren. Greif ruhig zu, wenn du hungrig bist.“

„Nein danke. Ich bin papp satt.“

Umi erklärte noch das ein oder andere, doch der kleine Krebs hörte nur halbherzig zu. Etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit in Beschlag genommen. Neugierig paddelte er zwischen den Plankton-Flocken hindurch. Vor ihm erstreckten sich ansteigende Sandläufe, die scheinbar in einiger Entfernung die Wasseroberfläche durchbrachen. Plötzlich fühlte der kleine Krebs ein heftiges Ziehen in seinem noch weichen Körper. Die Ausläufer rochen vertraut, nach seinen Geschwistern, seinen Eltern, als würden sie alle dort auf ihn warten. Der kleine Krebs hörte auf zu paddeln und schwebte in der Strömung auf und ab. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, sein Herz schrie danach, alles hinter sich zu lassen und zu den Sandausläufern zu paddeln. Doch dann drehte er sich noch einmal um. Umi war direkt hinter ihm und sah in dieselbe Richtung. Dann schaute Umi zu ihm, dann wieder zu den Sandausläufern und lächelte milde:

„Möchtest du zum Fruchtinsel-Strand, kleiner Krebs?“

„Fruchtinsel-Strand?“

Umi nickte.

„Ja, dort gibt es ganz viele Krebse wie dich. Wenn mich nicht alles täuscht, dann gehörst du zu den Einsiedlerkrebsen, die schon seit ganz, ganz langer Zeit die Fruchtinsel bevölkern.“

Der kleine Krebs paddelte erst wieder zu Umi zurück, doch dann machte er erneut kehrt. Umi seufzte.

„Ja, ich sehe, deine Zeit ist wohl gekommen. Aber bevor du dich verabschiedest, habe ich noch etwas für dich.“

Der kleine Krebs drehte sich noch einmal um, doch die Fruchtinsel-Ausläufer riefen ihn immer stärker. Umi umrundete den kleinen Krebs, angelte nach einer Plankton-Flocke und zerquetschte die Flocke, bis grünlicher Saft über Umis Schwimmhäute floss. Dann hob Umi die Flosse und zeichnete dem Krebs etwas auf den Rücken.

„So. Dadurch weiß jedes Tierchen, dass du unter dem Schutz der Sirenen stehst. Und damit du mich nicht vergisst, gebe ich dir jetzt deinen richtigen Namen.“

Umi blubberte ein wenig vor sich hin und starrte den kleinen Krebs an. Dieser fühlte sich immer unbehaglicher, doch schließlich klatschte Umi in die Flossen.

„Ich gebe dir den Namen Anakos.“

Der kleine Krebs schüttelte sich, als hätte er Sand ins Gesicht bekommen.

„Anakos? Was ist denn das für ein seltsamer Name?“

Umi lachte.

„Anakos bedeutet in der Sprache des Meervolkes „ Weiser Krebs, der die Schriften studiert und verstanden hat“. Aber Anakos ist leichter auszusprechen und zu merken. Na los, paddel schon nach Hause. Du wirst bestimmt schon erwartet. Ich hoffe, du kommst mich irgendwann einmal besuchen.“

Der kleine Krebs nickte und winkte noch einmal, dann schwamm er davon. Umi schaute ihm lange nach und murmelte:

„Ein Anakos also. Na, von ihm wird die Welt noch hören.“

Dann wandte Umi sich um und schwamm zu den Plankton-Feldern zurück. Umis Aufgabe war damit beendet, doch vergessen würde Umi diesen kleinen, frechen Krebs nie. Ein Sirene vergaß keine Bekanntschaften. Nie.

Fortsetzung folgt! 

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