Update: Endlich! Die 4. Episode von Anakos Trippelklemm ist da!

Ich grüße Euch, verehrte*r Anonymous! 
Endlich, endlich kann ich ruhigen Gewissens die 4. Episode von Anakos online stellen🙏😭🦀!! 
Es war wirklich hart und meine Gesundheit war nicht die Beste, deshalb hat es länger gedauert, als geplant. ABER dafür ist diese Episode länger (ca. 7000 Wörter statt 5000) und vielleicht, ganz vielleicht, wird euch am Ende ein bisschen warm ums Herz😉. Zumindest hoffe ich das. Ich wünsche euch einen erholsamen 4. Advent und viel Spaß beim Lesen! 



Anakos Trippelklemm und wie er die Krebs-Kolonie rettete, Episode 4 (7316 Wörter)

Mitten auf dem Ozean, aber gar nicht weit von der Fruchtinsel entfernt, krachte, splitterte und kreischte Metall auf Metall, rissen scharfkantige Geländer tiefe Löcher in rostige Rümpfe. Die eisernen Leiber bäumten sich brüllend auf und in ihrem Kampf verhallten die Schreie der Menschen ungehört. Der Ozean schäumte, zischte, gurgelte und verschluckte Container, Menschen und Metall. 
Alles was zurückblieb, war eine zähe, schwarze, klebrige, undurchdringliche Brühe, auf der ansonsten bläulich glitzernden Wasseroberfläche. Von unten sah es so aus, als hätte Mutter Natur für tiefe Nacht am helllichten Tage gesorgt. Verwirrung machte sich in so manchem Schwarm breit, doch die Reiseroute kurzfristig zu ändern, um Gefahren auszuweichen, war eigentlich nichts Besonderes. Aber dieses Phänomen hinterließ ein seltsames Unbehagen in den meisten Vorbeischwimmenden. So dunkel war der Ozean noch nie gewesen, erst recht nicht so nah an der Oberfläche. Still trug die Strömung diese Schwärze nach Süden und Möwen verwechselten diese mit einem Ruhefelsen. Sie sollten sich nie wieder von dieser verhängnisvollen Rast zurück in den Himmel erheben. Hoch über ihren verklebten Kadavern, kreiste ein einsamer Sturmpirat... 

Es waren erst ein paar Tage vergangen, seid die Sturmpiraten auf der Fruchtinsel gelandet waren, doch Anakos hatte sich, dank seiner magischen Bibliothek, bereits mit dem Anführer der Sturmpiraten Windgeschwind angefreundet und jetzt spielten sie Steinchenkegeln am Strand. Anakos verteidigte gerade seinen Vorsprung gegen Windgeschwind, als über ihnen plötzlich jemand rief:
„Windgeschwind! Windgeschwind! Komm schnell, das muss du dir ansehen!“
Anakos blickte auf und erkannte, dass ein ihm unbekannter Sturmpirat direkt über ihnen kreiste. 
„Was ist denn los, Picker?“
„Wir haben etwas Gefährliches entdeckt!“
Windgeschwind schien kurz zu überlegen, dann wandte er sich an Anakos.
„Entschuldige bitte, aber ich muss mir das ansehen.“
Anakos klapperte beschwichtigend mit seinen Scheren.
„Kein Problem. Wir können die Steinchen einfach hier liegenlassen. Solange ihr hier seid, können wir dann jederzeit die Partie zu Ende spielen.“
„Versprochen. Wir spielen später weiter.“
Und mit diesen Worten erhob sich Windgeschwind in den Himmel und folgte dem Sturmpiraten Picker Richtung Norden. Anakos sah ihnen noch eine Weile nach und machte sich dann auf den Weg in seine Grotte. Dort angekommen, wärmte er seine Plankton-Suppe auf. Während dessen hallten die Worte Pickers noch in seinen Gehörgängen. Etwas Gefährliches… Anakos wackelte unbehaglich mit seinen Fühlern. Windgeschwind würde sich doch wohl nicht Hals über Kopf in Gefahr bringen? Vielleicht hätte er ihn begleiten sollen? Aber er war doch nur ein kleiner Einsiedlerkrebs. Wenn es wirklich gefährlich werden würde, was konnte er denn schon ausrichten. Im Gegensatz zu den Sturmpiraten, konnte er ja nicht einmal fliegen. Anakos seufzte, nahm seine Suppenschale und setzte sich in die Essecke. Vorsichtig nippte er an seiner Brühe, als sich plötzlich Irea, die magische Bibliothek in Gestalt eines Schneckenhäuschens auf seinem Rücken, zu Wort meldete:
„Anakos, wir müssen reden.“
„Über was denn?“
„Wenn du zu sehr grübelst, dann fange ich an zu frieren.“
Anakos verschluckte sich an seiner Suppe und musste husten. Als er sich wieder gefangen hatte, murmelte er:
„Warum sagst du mir das erst jetzt?“
„Ich war mir bisher nicht sicher, aber grundsätzlich hat deine Stimmung Einfluss auf mich. Wenn du fröhlich bist, dann wird mir ganz warm, wenn du traurig bist, leeren sich meine Regale, wenn du wütend bist, zerfetzen sich die Bücher gegenseitig, wenn du grübelst, dann friere ich und so weiter. Wenn du dir Sorgen machst, dann muss ich meine Bücher neu sortieren, weil sie alle so zerstreut sind, dass sie ihre Plätze nicht wieder finden.“
„Aha,“ mehr fiel Anakos nicht ein. Nachdenklich starrte er in seine Suppe, in der sich das Plankton wie eine leicht grünliche Wolke ausbreitete. Schließlich murmelte er:
„Wie ist das möglich?“
„Nun ja, ich bin dein Haus und dein Schutz. Wäre es da nicht eher seltsam, wenn wir uns nicht gegenseitig beeinflussen würden?“
Anakos beobachtete eingehend die wabernde Plankton-Wolke in der Brühe.
„Und was ist, wenn, wenn ich mal ein wenig mehr Privatsphäre brauche? Also, ich meine so richtig privat… so privat, dass ich nicht möchte, dass mich jemand sieht, äh, fühlt…“
„Oh… ich, ich verstehe. Tja, also… das ist eine gute Frage. Da du mein erster Krebs bist, kann ich dir dazu leider nichts Genaues sagen. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen Kompromiss finden werden. Bestimmt. Auf alle Fälle. Glaube ich.“
„Glaubst du?“
„Ja. Aber iss erst mal. Wenn du hungrig bist, werden meine Kochbücher ganz ungehalten. Wir können darüber ausführlicher nachdenken, wenn es soweit ist. Ich wünschte, ich könnte das mit meinem Herrn besprechen, aber das geht ja leider nicht mehr.“
Anakos trank seine Suppe aus und murmelte:
„Vielleicht weiß Liwa Rat. Immerhin ist er ein alter, weiser Krebs, der viel herum gekommen ist und Kontakte zu den magischen Meerwesen pflegt.“
„Hm, ich denke fragen schadet nicht.“
„In Ordnung. Noch einen Seetang-Kokosmilch-Tee und dann gehe ich zu Liwa.“

Gesagt, getan. Nachdem er seinen Tee ausgetrunken hatte, machte sich Anakos auf den Weg zu Liwas Grotte. Diese lag etwas abseits von den kleineren Grotten, über dem Meeresspiegel. Ihr Eingang war ein einfaches Loch im Felsen, das leicht zu übersehen war. Nur wenn man genauer hinschaute, erkannte man den schillernden Quarzsand, der den Eingang umrahmte. Doch dieser bescheidene Eingang täuschte. Liwas Grotte war so riesig wie ein Meerwesen-Palast. Sie war mit lauschigen Ruhe- und Spielecken ausgestattet, die einen zum Verweilen einluden, sowie mit unterschiedlich großen Wassertümpeln, die sowohl Salz- als auch Süßwasser führten. Die Grotte erstreckte sich bis zu einem Wasserfall inmitten des Fruchtinsel-Dschungels. Anakos krabbelte über Sand, Steine und kaputte Muschelschalen, hüpfte Vorsprünge, die wie kleine Stufen aussahen, hinauf und trippelte eilig den langen, mit Quarzsand ausgestatteten Gang entlang, bis er schließlich Stimmen hörte. Es klang wie ein Streit. Er kabbelte noch schneller, bis er den Ausgang in der Nähe des Wasserfalls erreichte. Vorsichtig trippelte er über zerborstene Quarzkristalle und lugte dann um den Felsen herum. Auf der glitschigen Plattform, die der Wasserfall vor neugierigen Blicken verbarg, standen Liwa und Windgeschwind. Anakos wollte sich gerade bemerkbar machen, als Liwa ungehalten mit den Scheren klapperte:
„Seid ihr euch auch wirklich sicher? Ich kann nicht einfach auf eine bloße Spekulation hin die gesamte Fruchtinsel evakuieren.“
Windgeschwind pfiff ungeduldig:
„Glaubt ihr, ich denke mir das nur aus? Ich habe die Möwenkadaver in dieser schwarzen Brühe mit eigenen Augen gesehen. Wenn die sich weiter ausbreitet, wird es nicht lange dauern, bis sie die Fruchtinsel erreicht und wenn es ganz schlimm kommt, dann sogar das Kori. Wollt ihr etwa riskieren, dass Tausende jämmerlich eingehen? Vorsicht ist besser als Nachsicht.“
Anakos bekam große Augen. Wovon sprach Windgeschwind da? Eine unheimliche, schwarze Brühe bedrohte die Fruchtinsel? Möwenkadaver? Aber, das war ja schrecklich! Er vergaß, wozu er eigentlich hergekommen war, und sprang hinter dem Felsen hervor:
„Können wir nicht irgendetwas tun, um diese Brühe aufzuhalten?“
Liwa zog unwillkürlich seinen Kopf ein.
„Anakos, was machst du denn hier?“
„Erklärt mir lieber, was wir tun können.“
Liwa trippelte nervös hin und her, doch dann meinte er:
„Windgeschwind, erzählt es ihm, sonst lässt er uns keine Ruh.“
„Einer meiner Sturmpiraten hat, keine Flugstunde von hier, zwei gekenterte Schiffe entdeckt. Er erkannte ein Loch in der Schiffswand, aus dem eine schwarze Brühe floss, auf der Möwenkadaver trieben und die Vögel, die noch zuckten, schafften es nicht mehr heraus. Falls sich diese zähe Brühe ungehindert weiter ausbreitet, wird sie die Fruchtinsel erreichen und von hier ist es auch nicht mehr weit bis zum Kori.“
Anakos Herz machte einen Sprung. Nicht nur die Insel war bedroht, sondern auch das Kori?
„Ich muss Hydri und die anderen warnen!“
Liwa packte Anakos am Hinterbein.
„Au! Liwa, was soll das? Wir müssen das Kori warnen.“
Liwa seufzte und tippte mit seiner Schere nachdenklich gegen sein Häuschen.
„Anakos, ich weiß, du machst dir Sorgen, aber zuerst müssen wir sicher gehen, dass das kein falscher Alarm ist.“
Windgeschwind krächzte verächtlich.
„Für wen hältst du mich, Krebs. Ich habe die Möwenkadaver mit eigenen Augen gesehen.“
Anakos blickte verwirrt erst zu Liwa, dann zu Windgeschwind. Die beiden standen sich gegenüber und starrten sich finster an. Anakos klapperte vorsichtig mit den Scheren, doch Liwa kam ihm zuvor:
„Es gibt viele Gründe, warum ihr Seevögel vom Himmel fallt. Bevor ich Evakuierungsmaßnahmen für die gesamte Fruchtinsel und das Kori einleite, brauche ich ein wenig mehr, als nur ein, zwei Möwenkadaver.“
„Schwarz verklebte Kadaver. Viele Kadaver, nicht nur ein oder zwei. Und die Strömung treibt diese Brühe direkt auf eure Grotten zu,“ schnatterte Windgeschwind aufgebracht. Anakos stellte sich zwischen die Streithähne und riss seine Scheren bedrohlich weit auf.
„So kommen wir nicht weiter. Ich schlage vor, dass ich mir, zusammen mit Windgeschwind, das Ganze anschaue. Dann kommen wir zurück und beraten, was zu tun ist. Ist das akzeptabel?“
Die beiden hielten inne. Schließlich seufzte Liwa und Windgeschwind machte einen leichten Hüpfer zurück.
„Ich denke, damit kann ich leben.“
„Wenn du mit Windgeschwind fliegst, dann habe ich keine Einwände.“
 Anakos atmete erleichtert auf.
„Dann sollten wir uns auf den Weg machen. Windgeschwind, zeig mir diese Brühe.“
Der Sturmpirat hob ihn vorsichtig mit seinem Schnabel hoch und setzte ihn auf seinen Rücken. 
„Hey, das zwickt,“ beschwerte sich Irea, aber da klammerte sich Anakos schon ins weiche Gefieder und Windgeschwind rief:
„Halt dich gut fest! Liwa, wir werden nicht lange brauchen. Ich an deiner Stelle, würde Vorbereitungen treffen!“
Dann durchbrach er den Wasserfall. Anakos bekam einen großen Schwall leckeren Süßwassers ab, bevor der Wind den Sturmpiraten erfasste und dieser mit ein paar kräftigen Flügelschlägen an Höhe gewann. Mit seinem ungewöhnlichen Begleiter auf dem Rücken, flog er schon kurz danach über die blauen Weiten des Ozeans. 
Anakos starrte wie gebannt auf die Fruchtinsel unter ihm. Obwohl er sehr gut klettern konnte, waren die höchsten Punkte, die er bisher auf der Fruchtinsel besucht hatte, Liwas Grotte und der Wasserfall gewesen. Aber von hier oben erschien die Insel winzig und er fragte sich, wie er jemals auf die Idee gekommen war, dass die Fruchtinsel riesig wäre. Der Strand und die hohen Palmen, der Fruchtinselberg im Zentrum, der Dschungel, alles schrumpfte zusammen, bis nur noch ein winziger Punkt übrigblieb, der in den Wellen kaum noch auszumachen war. Anakos Herz klopfte wie verrückt. Der Flug war das Großartigste, das er bisher erlebt hatte. Was die anderen nicht alles verpassten! Anakos richtete seinen Blick nach vorne als Windgeschwind rief:
„Es dauert nicht mehr lange, dann müssten wir diese schwarze Brühe sehen können! Ich werde ein wenig tiefer fliegen, halt dich fest!“
Direkt nachdem er den Satz beendet hatte, flog er eine steile Kurve und raste auf die Wasseroberfläche zu. Anakos hatte das Gefühl, dass er jetzt erst diese seltsame Redewendung aus-allen-Wolken-fallen verstand. Er befand sich auf dem Rücken eines Sturmpiraten im freien Fall. Es war dasselbe Gefühl, wie wenn ihn die Wasserrinnen-Strömung am Kori erfasste und ihn nach Hause trug, nur ungleich stärker. Er kniff die Augen zusammen und klammerte sich an Windgeschwinds Gefieder:
„Ahh!“
Windgeschwind lachte, wurde langsamer, und glitt schließlich ruhig durch die Luft.
„Da vorne ist es!“
Anakos krabbelte auf wackligen Beinchen Windgeschwinds Rücken entlang und hangelte sich bis in dessen Nacken. Dann krabbelte er ihm auf den Kopf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Vor Schreck fielen Anakos fast die Stielaugen ab. Vor ihnen lag der Ozean. Doch anstatt blau-grünlich zu glitzern und frische Schaumkronen zu verspritzen, sah Anakos nur eine träge vor sich hin schwappende, schwarze, zähe Brühe. Windgeschwind glitt langsam darüber hinweg, Anakos schauderte. Inmitten der zähen Brühe, schwammen seltsame Klumpen. Er hielt sich die Scheren vors Gesicht und stammelte:
„Sind das etwa … die…“
„Ja, das sind die Möwen, die es nicht geschafft haben. Sie hätten eigentlich untergehen müssen, aber diese Brühe hält sie an der Oberfläche.“
Anakos nahm zögernd seine Scheren herunter und schwieg. Windgeschwind zog eine weitere Runde und stieg dann wieder höher hinauf in den Himmel. Die Brühe wirkte wie ein bodenloses Loch im Ozean, dass alles Lebendige verschluckte. Anakos sah hilflos hinunter, doch dann rief er:
„Lass uns zurückfliegen. Ich werde Liwa klar machen, wie ernst es ist.“ 
Er hatte genug gesehen. Düster vor sich hinbrütend, starrte er auf seine Scheren herab, als Irea seufzte. 
„Ich bin alle meine Bücher durchgegangen, aber keines davon erwähnt so eine Brühe, wie die hier. Ich habe zwar Rezepte für das Säubern von Süßwasser gefunden, aber ein Mittel für Salzwasser? Fehlanzeige. Wir können wohl nur hoffen, dass die Strömung und das Wetter dafür sorgen, dass es nicht die Fruchtinsel und das Kori erreicht.“
„Vermutlich.“
„Hey, ihr beiden trüben Schnäbel da auf meinem Rücken! Was haltet ihr davon: Während ihr dem alten Krebs Bericht erstattet, schicke ich meine Leute raus, damit sie Wetter und Strömung im Auge behalten. “
Anakos klapperte nachdenklich mit seinen Scheren.
„Und was ist mit dem Kori?“
„Momentan treibt diese Brühe Richtung Fruchtinsel-Strand. Bis zum Kori ist es noch ein längeres Stück, vielleicht ist das Wetter bis dahin auf unserer Seite.“
Anakos Fühler zuckten skeptisch, doch vermutlich hatte Windgeschwind recht. Dieser rief schließlich:
„Wir sind gleich da! Halt dich fest!“
Anakos klammerte sich hastig am Gefieder fest. Vorsichtig lugte er zwischen den Federn hindurch. Diesmal war es umgekehrt. Erst war die Insel kaum zu erkennen, doch mit jedem Flügelschlag wuchs sie höher aus dem Meer empor, wurde größer und größer, bis Anakos schließlich den Fruchtinselberg mit der kleinen, weißen Kappe, dann den weißen Strand und schließlich die dichten Bäume und Palmen erkennen konnte. Windgeschwind sank immer tiefer, sauste durch die Bäume und hielt auf den Wasserfall zu, von dem sie aufgebrochen waren. Und auch diesmal bekam Anakos einen Schwall Wasser ab. Dann landete Windgeschwind elegant in der Höhle, wo Liwa sie schon erwartete. Anakos wartete erst gar nicht ab, dass Windgeschwind ihn absetzte, sondern rutschte durch das Gefieder hinab, hopste auf den Boden und fuchtelte wild mit seinen Scheren.
„Liwa! Liwa! Windgeschwind hatte recht. Es sieht schrecklich aus und das mit den Möwen stimmt. Gib den Sirenen Bescheid, dass sie die Fruchtinselbevölkerung warnen.“
Liwas Augenstiele wurden immer länger und er hob beschwichtigend die Scheren. 
„Eins nach dem anderen.“
Anakos klapperte vor sich hin, trippelte ungeduldig von links nach rechts und versuchte seine Gedanken in die richtige Reihenfolge zu bringen.
„Ich habe mir das Ganze aus der Luft angesehen. Alles, was Windgeschwind berichtet hat, entspricht der Wahrheit. Diese Brühe treibt direkt auf die Fruchtinsel zu. Bitte sag den Sirenen Bescheid. Ich warne die anderen Krebse. “
Anakos wollte schon los, da fiel ihm noch etwas ein.
„Liwa, ich denke deine Grotte ist die Sicherste, weil ihr Eingang am höchsten liegt. Wir sollten alle hier unterbringen.“
Windgeschwind wandte sich nun ebenfalls an Liwa.
„Meine Piraten werden euch darüber informieren, wohin der Wind und die Strömung das schwarze Zeug treiben. Noch habt ihr Zeit, um alle in Sicherheit zu bringen.“
Er wartete Liwas Reaktion gar nicht erst ab, sondern machte kehrt, stürzte durch den Wasserfall und verschwand.
Liwa stand da, wie vom Donner gerührt. Er klapperte nicht einmal mehr mit den Scheren. Seit er die Krebskolonie anführte, war noch nie mehr passiert, als ein kleiner Sturm, oder ein sanftes Seebeben, das allenfalls ein paar Grotten unbewohnbar gemacht hatte. Aber eine  zähe Brühe, in der Tiere verendeten? Das kannte er nur aus den unheimlichen Balladen der Sirenen. Doch Anakos hatte sich, im Gegensatz zu ihm, auf den Rücken eines Vogels geklemmt und war mit ihm durch die Luft geflogen, um sich selbst ein Bild an Ort und Stelle zu machen. Das hatte bisher noch nie ein Krebs gewagt! 
Liwas Blick blieb an Anakos haften, der jetzt gespannt seine Scheren zusammen klemmte und ungeduldig hin und her trippelte. Skeptisch ließ Liwa seine Scheren langsam auf und zu gehen, doch dann nickte er Anakos zu.
„In Ordnung. Bring die anderen hierher. Ich werde inzwischen die Sirenen informieren.“
Anakos wackelte erleichtert mit den Fühlern, hopste die Stufen hinunter und hastete Richtung Ausgang. Er trippelte so schnell er konnte, während die Bilder dieses unheimlichen, schwarzen Zeugs und der Möwenkadaver durch seinen Kopf spukten. Als er den Ausgang erreicht hatte, schaute er sich kurz um und überlegte, wie er vorgehen sollte. Erst jetzt viel ihm auf, dass er so gut wie niemanden aus der Krebskolonie kannte. Ob sie ihm überhaupt zuhören, geschweige denn glauben würden? 
Anakos schüttelte sich. Dafür war jetzt keine Zeit. Er musste sein Bestes geben. Er beschloss, mit den Grotten anzufangen, die direkt unter Liwas Eingang lagen. Die Krebse, die er dort antraf, staunten nicht schlecht über den Besuch, der nicht nur unangekündigt kam, sondern auch noch schlechte Nachrichten überbrachte. 
Viele waren skeptisch und ein paar lehnten es rundweg ab, ihre Grotten zu verlassen. Erst als Anakos Liwa erwähnte, wackelten die Skeptischen nachdenklich mit ihren Fühlern. Wenn Liwa, diesen kleinen Krebs extra zu ihnen geschickt hatte, war an der Geschichte vielleicht doch etwas mehr dran. Anakos hätte nicht gedacht, dass es so schwer war, die Krebse zu überzeugen. Immerhin hatte er gesehen, wie bedrohlich die Situation war und dennoch blieben einige, vor allem ältere Krebse, stur dabei, ihre Grotten nicht verlassen zu wollen. 
„Wir haben hier doch alles, was wir zum Leben brauchen. Und das wollen wir nicht aufgeben.“
Außerdem gab es aus ihrer Sicht, keinen Grund in Panik zu verfallen, denn auf der Fruchtinsel war seit Generationen nichts Schlimmes vorgefallen. Vielleicht mal ein kleiner Sturm, oder eine Überschwemmung, aber nichts womit ein Krebs nicht leben konnte. Was hatte eine schwarze Brühe, in der Seevögel verendeten, denn mit ihnen zu tun? 
Schließlich gab Anakos auf und zog mit denen, die sich entschlossen hatten auf ihn zu hören, los. Er schickte die jüngeren Krebse zu Liwa und machte sich auf den Weg, die übrigen Grotten abzusuchen. Er wollte sich gerade auf die untersten Simse begeben, als er zwei Sturmpiraten über den Felsen kreisen sah. Er erkannte Windgeschwind, hopste die Felsenstufen wieder hoch, winkte und rief seinen Namen. Schließlich erspähte Windgeschwind ihn und kam herunter.
„Anakos, wie weit bist du? Der Wind treibt einen Ausläufer dieses schwarzen Zeugs genau auf eure Wohnfelsen zu. Du musst dich beeilen! Vor allem die unteren Grotten sind in höchster Gefahr. Es kann sein, dass sie überspült werden!“
Anakos gefror. Er hatte noch nicht einmal die Hälfte der Krebse informieren können. Und dann stellten sich auch noch welche quer. Hilflos klapperte er mit den Scheren.
„Ich weiß nicht, ob ich alle erreichen kann und manche hören einfach nicht auf mich. Sie denken, dass ihnen schon nichts passieren wird.“
Windgeschwind riss überrascht die Augen auf. Er hatte zwar schon bei Liwa gedacht, dass  dieser merkwürdig untätig blieb, aber dass es Krebse gab, die freiwillig ihr Leben riskierten, nur um nicht ihre gewohnte Umgebung verlassen zu müssen, war … gegen jeden tierischen Instinkt? Windgeschwind schüttelte den Kopf.
„Ich verstehe euch Krabbeltiere einfach nicht.“
Anakos zuckte resigniert mit den Fühlern.
„Es stimmt schon, dass wir Krebse eher unsere Ruhe haben wollen und wir einiges dafür tun, damit das auch so bleibt. Der Ozean birgt genügend Gefahren für uns, allein wie das mit unseren Häuschen funktioniert und von unserer Art Beziehungen zu führen mal ganz zu schweigen. Aber das es so weit geht, das selbst unser Fluchtinstinkt nicht mehr funktioniert? Ich habe keine Erklärung dafür. Aber wir haben keine Zeit! Ich muss weiter!“
„Ich behalte den Ausläufer im Auge und gebe dir Bescheid. Im Zweifel findest du mich in Liwas Grotte.“
„In Ordnung.“
Anakos wollte gerade los hopsen, da hielt Windgeschwind ihn noch einmal zurück.
„Sei vorsichtig, hörst du. Du hast höchstens noch Zeit, bis es dunkel wird. Und vergiss deine eigenen Sachen nicht. Vielleicht musst du deine Grotte aufgeben.“
Anakos trippelte kurz hin und her, dann legte er den Kopf schief und meinte:
„Das wäre zwar sehr schade, aber ich habe ja Irea und notfalls suche ich mir auf der anderen Seite der Insel ein neues Zuhause.“
Windgeschwind pfiff erleichtert und stieg wieder in den Himmel hinauf. Ich habe nur noch Zeit, bis es dunkel wird?!, dachte Anakos verzweifelt, als er bemerkte, dass die Sonne nur noch drei Scheren breit über dem Horizont stand. Er zögerte nicht länger und sprang den Felsen hinunter. Diesmal schaffte er es, die Krebse aus den unteren Grotten zu überzeugen, in dem er systematischer an die Sache heranging und Liwa zuerst erwähnte, bevor er von der schwarzen Brühe berichtete. Alle packten das Nötigste zusammen und krabbelten den Felsen hoch. Anakos schaute immer wieder in den Himmel hinauf und als die Sonne mit ihrem unteren Rand fast die Wasseroberfläche berührte, war nur noch eine einzige Grotte übrig. Es war eine dunkle, alte und verwitterte Grotte. Anakos hätte sich niemals dazu entschlossen in so einem finsteren Loch zu leben. Aber jedem das seine, dachte er und paddelte langsam durch den Eingang. 
„Hallo? Ist jemand zu Hause?“
Keine Antwort. Anakos paddelte weiter, bis er in einer kleinen Höhle ankam. Er schaute sich um, konnte aber niemanden entdecken. 
„Hallo? Ist jemand da? Liwa schickt mich. Ich soll euch warnen. Eine gefährliche, schwarze Brühe kommt auf die Insel zu. Die Grotten sind in Gefahr. Ich soll euch sagen, dass ihr euch zu Liwa begeben sollt, bis die Gefahr vorbei ist. Hallo?“
Anakos lauschte und schwebte dabei still in der Mitte der Höhle. 
„Liwa denkt wohl, nur weil er der Älteste ist, dass er uns einfach so befehlen kann, unsere Wohnungen aufzugeben? Pah, für wen hält der Alte sich?“
Anakos zuckte zusammen und blickte nach oben. Über ihm paddelten mehrere Krebse. Sie sahen kränklich aus und bei näherem Hinschauen, erkannte Anakos, dass ihnen Glieder fehlten. Einem fehlte ein Auge, einem anderen zwei Hinterbeine, ein Dritter hatte ein viel zu kleines Häuschen und fast alle besaßen nur eine verstümmelte Schere. Anakos wich erst instinktiv vor ihnen zurück, doch dann paddelte er wild entschlossen auf die Gruppe zu.
„Was meint ihr damit? Ich habe das schwarze Zeugs, das uns in ein paar Wellengängen erreichen wird, selbst gesehen.“
Der Krebs, dem ein Auge fehlte, baute sich vor ihm auf.
„Und wer bist du? Liwas Lakai?“
Anakos kannte nicht einmal dieses Wort und klapperte ungeduldig mit den Scheren. Er hatte keine Zeit für wilde Diskussionen. Er wappnete sich und funkelte den Krebs an.
„Wir haben keine Zeit für irgendwelche Spielchen. Mir ist es egal, ob ihr Liwa mögt oder nicht. Ich bin nur hier, um euch zu warnen. Wenn ihr überleben wollt, dann begebt euch zu Liwas Grotte, die liegt hoch genug. Dort reicht diese giftige Brühe nicht hin.“
Doch der einäugige Krebs klapperte ablehnend mit den Scheren.
„Seit wir auf dieser Insel leben, ist noch nie etwas passiert. Vielleicht ein kleiner Sturm oder eine kleine Überschwemmung. Was hat Liwa vor, dass er uns jetzt aus den Grotten jagt. Will er etwa den ganzen Felsen für sich alleine haben… äh ...“
„Anakos. Ich heiße Anakos.“
„Anakos also. Wir fallen nicht auf Liwas durchsichtige Tricks herein. Richte ihm aus, dass er sich das mal klemmen kann.“
Anakos klapperte entgeistert mit den Scheren. Das war das Absurdeste, das ihm die Krebse bisher entgegen geschleudert hatten und langsam wurde sein Bauch ganz heiß vor Wut.
„Dann wollt ihr also hier sterben? Niemand von uns kann diese schwarze Gift-Brühe aufhalten. Wenn ihr euch jetzt nicht in Sicherheit bringt, ist das euer Tod!“
Der einäugige Krebs, Anakos nahm mittlerweile an, dass dieser eine Art Gruppensprecher war, stemmte seine Scheren in die Seiten.
„Anakos, wir wissen nicht, was Liwa dir erzählt hat, aber schau uns an. Wir haben schon soviel überlebt, da wird ein bisschen dreckiges Wasser uns nichts anhaben. Du verschwendest deine Zeit. Und wenn Zeit so kostbar ist, solltest du dich nicht besser so schnell wie möglich selbst retten?“
Anakos dachte kurz über die Worte des Krebses nach, doch dann blubberte er wütend:
„Wollt ihr etwa damit sagen, dass wenn ich noch die Zeit habe, euch zu warnen, dass es dann gar nicht so schlimm sein kann?!“
„Jedes Tier flieht aus Instinkt und nicht weil es gewarnt wird.“
„Aber, wir Krebse sind doch nicht irgendwelches Plankton!“
„Sind wir nicht? Ich habe noch nie einen Krebs wie dich gesehen, der erst an andere denkt, bevor er sich selbst rettet. Wie erklärst du das? Nein, Liwa hat dir irgendwelche Schaumkronen in den Kopf gesetzt und benutzt dich nur. Verschwinde und richte Liwa aus, dass wir hierbleiben. Das ist mein letztes Wort.“
„Aber, das schwarze Zeug wird euch…“
„Raus!“
Anakos ließ fassungslos seine Scheren sinken, die er  vor Wut hochgerissen hatte. Was ging nur in deren Köpfen vor? 
Schließlich drehte er sich ruckartig um und paddelte Richtung Ausgang. Doch dann hielt er noch einmal an und klapperte eindringlich mit seinen Scheren:.
„Ich habe euch gewarnt. Ich will gar nicht wissen, was zwischen euch und Liwa vorgefallen ist. Aber eins weiß ich, dass wenn dieses schwarze Gift die Grotten erreicht, dass kein Krebsvolk das überleben wird.“
Anakos musste sich beherrschen, damit seine Stimme nicht zitterte. Er paddelte aus der Grotte heraus, ohne sich noch einmal umzudrehen und murmelte:
„Was war das denn?“
Irea rutschte unruhig auf seinem Rücken hin und her.
„Irgendetwas scheint zwischen diesen Krebsen und Liwa vorgefallen zu sein und anscheinend haben sie bei dieser Gelegenheit, ihren Frust darüber an dir ausgelassen. Nimm es also nicht persönlich.“
Anakos wackelte skeptisch mit den Fühlern.
„Vielleicht hast du recht. Aber ich will nicht, dass irgendjemand stirbt. Können wir nicht zusammenarbeiten, wenn Gefahr droht? Warum ziehen nicht alle an einem Algenstrick? Wir wollen doch alle überleben, oder etwa nicht?“
Irea hatte sich wieder zurecht gerutscht.
„Ich denke, dass du da etwas naiv dran gehst. Du hast dieses schwarze Zeug gesehen und weißt, dass es eine Bedrohung ist. Betrachte das aber mal andersherum. Die anderen hast du aus ihrem Nachmittagsschlaf aufgeschreckt und ein Gruselmärchen erzählt. Viele sagten, dass sie schon sehr, sehr lange hier wohnen und noch nie etwas Derartiges passiert ist. Sie denken einfach, dass du viel zu jung bist und keine Erfahrung hast, dementsprechend nehmen sie dich nicht ernst oder sie denken, dass du übertreibst.“
„Aber Irea, du kennst mich doch. Ich bin doch kein Krebs, der sich so was nur ausdenkt, nur um die Kolonie aufzuschrecken oder damit sie mir ihre Aufmerksamkeit schenken, oder etwas in der Richtung.“
„Ich kenne dich, ja. Aber kennen die anderen Krebse dich? Nein! Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, wenn du die Sirenen informiert und Liwa die Kolonie evakuiert hätte.“
Anakos schwieg und paddelte trübsinnig weiter, bis er die Felsenstufen erreicht hatte. Kraftlos hopste er diese hinauf. Die Sonne war schon zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden. Anakos bemerkte die Sturmpiraten am Himmel, die hastig hin und herflogen.
Etwas außer Atem, murmelte er:
„Ich sollte schnell nach Hause und schauen, was ich noch mitnehmen kann.“ 
„Beeil dich.“
Anakos klapperte sich Mut zu und hopste weiter, bis er die Stufen erreicht hatte, die zu seiner Grotte führten. Diese lag zwar etwas höher als die anderen, aber sicher war sicher. Hastig paddelte Anakos hinein und schaute sich um. Er nahm seinen Plankton-Beutel und stopfte ein paar Instant-Seetangdrinks, Seegrasnudeln, Plankton-Watte und das goldig glänzende Ding, das Hydri eine Dublone genannt und ihm geschenkt hatte, hinein. Dann nahm er seinen kleinen Geldbeutel und schaute sich ein letztes Mal um. Wer wusste schon, ob er hierhin zurückkehren konnte. Anakos schluckte. Obwohl er noch nicht so lange hier auf der Fruchtinsel wohnte, war ihm doch gerade seine Grotte sehr ans Herz gewachsen. Er konnte den ein oder anderen Krebs verstehen. Krebse wechselten zwar gerne ihr Häuschen, aber mit Grotten verhielt es sich ganz anders.
„Anakos, wir müssen gehen…“, drängte Irea.
Anakos strich noch einmal über sein Sandbett, dann wandte er sich um und paddelte dem Ausgang entgegen. Als er den Felsen fast erreicht hatte und aus dem Loch lugte, fiel sein Blick auf den Ozean und vor Schreck ließ er beinahe seinen Beutel fallen. Statt rötlich-blau in der fortschreitenden Dämmerung zu glitzern, hatte sich das Wasser vor dem Wohnfelsen in etwas Schwarzes, Suppiges, das in zähen Kreisbewegungen nur ein paar Meter an dem Wohnfelsen vorbei schwappte, verwandelt. 
„Beim Neptun, Windgeschwind hatte recht. Schnell hinauf zu Liwa.“
Anakos packte seinen Beutel fester, machte einen Satz, übersprang damit fünf Stufen und krabbelte hastig weiter zu Liwas Eingang hinauf. Er musste immer wieder an die Krebse in der untersten Grotte denken. Ob sie sich doch noch in Sicherheit gebracht hatten? Er hoffte es sehr, während er durch die Gänge hastete, die ihn in die Grotte hinter dem Wasserfall brachten. Als er auf der Grotten-Terrasse ankam, staunte er nicht schlecht. Es wimmelte hier nur so vor Krebsen und Anakos erhaschte sogar einen Blick auf ein, zwei Sirenen, die eifrig hin und her schwammen, um Ordnung in das Chaos zu bringen. Liwa stand mit dem Rücken zu Anakos und redete mit Windgeschwind, der sich gerade das Gefieder putzte. Anakos drehte sich suchend um seine eigenen Achse, aber von den Krebsen aus der schattigen Grotte, fehlte jede Spur. Er blubberte unsicher. Sollte er doch umkehren und nachsehen? Aber diese schwarze Brühe war schon so nah. Er wackelte mit den Fühlern, doch dann schleuderte er seinen Beutel in eine Ecke und stürzte zurück zum Ausgang. Nein, er musste sich davon überzeugen, dass die Krebse in Sicherheit waren.
„Anakos! Wo willst du hin?“, schrie Irea entsetzt.
„Ich muss wissen, ob sie aus dieser verwitterten Grotte geschafft haben. Ich kann nicht einfach nur hier rumhocken und mit den Scheren klappern.“
„Bist du lebensmüde? Hast du nicht gesehen wie nah das Zeug schon ist?“
„Doch, aber was ist, wenn jemand noch auf den Stufen ist und reinzufallen droht.“
Er trippelte los, doch Irea kreischte plötzlich:
„Hilfe! Windgeschwind! Anakos hat den Verstand verloren! Komm schleunigst zu den Wohngrotten!“
Anakos Gehörgänge klingelten von dem Gebrüll, doch er krabbelte und trippelte nur noch schneller, flitzte um die Kurven und nutzte seinen Schwung, um mit einem Satz nach draußen zu springen und auf den Stufen zu landen. Er spähte den Felsen hinunter und erschrak. Die schwarze Brühe hob sich zäh schwappend, sogar gegen den sich dunkelblau färbenden Nachthimmel ab. Ein Schwarz so tief, dass der Himmel mit seinen glitzernden Funken dagegen hell erschien. Als das große, silbrige Auge am Himmel, sein Licht über den Felsen goss, erkannte Anakos eine Reihe von dunklen Gestalten, die sich mühsam bis auf den ersten Sims hochgezogen hatten. Sie hockten dort wie Muscheln am Seetang und gestikulierten verzweifelt mit ihren Scheren. Anakos überlegte nicht lange und kletterte los. Fast wäre er dabei ins Wasser gefallen, denn ein paar Tropfen Gischt waren schon über den Felsen gespritzt und das Zeug machte den Felsen ganz rutschig. Doch Anakos krabbelte den Felsen immer weiter hinunter, der schwarzen Brühe entgegen, und schrie:
„Da! Da sind sie! Wir müssen ihnen helfen!“
Irea zuckte hin und her:
„Anakos, Anakos bleib stehen. Du fällst da noch da rein!“
Doch Anakos hörte nicht. Stufe für Stufe krabbelte, rutschte und schlitterte er weiter hinunter. Die Krebse, die ihn gehört hatten, winkten panisch und versuchten die Stufen weiter zu erklimmen, doch sie kamen nicht weiter und die Brühe drohte, sie von dem Sims zu reißen. Anakos erreichte schließlich einen Vorsprung über ihnen, beugte sich hinab und streckte seine Scheren so weit wie möglich aus. Ein noch junger Krebs, dem zwei Beinchen fehlten, reckte sich ebenso weit wie möglich, doch erst als zwei andere Krebse ihn hoch drückten, konnte er Anakos Schere packen. Anakos zerrte ihn zu sich auf den Sims und beugte sich direkt wieder runter. Jetzt erst bemerkte er den einäugigen Krebs. Dieser befand sich ganz hinten in der Reihe und verhinderte so, dass die anderen abrutschten. Ich muss mich beeilen, sonst wird er in die Brühe fallen, war das einzige, was Anakos durch den Kopf schoss, während er sich wie verrückt streckte und fühlte, wie Irea sich verzweifelt an ihm festsaugte.
„Anakos, warte wenigstens bis Windgeschwind hier ist.“
„Glaubst du, dass er dich in dem Gewimmel überhaupt gehört hat?“
„Bestimmt hat er das!“
„Na, dann hoffe ich, das du richtig liegst.“
Diesmal holte er eine kleine Krebsin herauf, der beide Fühler fehlten. Sie war starr vor Angst und zuckte zusammen, als der junge Krebs ihre Schere ergriff und ungeschickt mit ihr ein paar Stufen höher krabbelte. Nachdem Anakos noch zwei, drei andere Jungtiere heraufbefördert hatte, hockten jetzt nur noch die älteren Krebse auf dem Sims unter ihm. Anakos streckte sich erneut, um den Krebs hochzuziehen, der ein zu kleines Häuschen trug. Doch mittlerweile waren die Krebse vollgespritzt von der Gischt, so dass ihre Scheren zu glitschig waren, um richtigen Halt zu finden. Mit jedem Abrutschen verzweifelte Anakos immer mehr. Die schmutzige Gischt spritzte höher und höher, Wind war aufgekommen und das schwarze Zeug drohte, endgültig den Sims zu überspülen. Anakos keuchte, doch versuchte er immer wieder den Krebs mit dem zu kleinen Häuschen zu packen. Endlich gelang es ihm, und bevor der Krebs wieder abrutschte, zerrte Anakos ihn mit einem Schwung hoch. Er scheuchte den Krebs die Stufen hoch und blickte dann wieder herab. Noch zwei. Er musste es schaffen. Anakos Scheren brannten vor Anstrengung und sein Herz klopfte schmerzhaft. Doch er wackelte nur einmal heftig mit seinen Fühlern und zog den Nächsten hoch. Irea schluchzte:
„Wo bleibt nur Windgeschwind? Er müsste längst hier sein.“
„Vielleicht macht ihm der Wind einen Strich durch die Rechnung“, ächzte Anakos, als er eine weitere Krebsin hochzog. Er bemerkte erst, als sie stocksteif neben ihm stehenblieb, dass sie blind war.
„Direkt vor dir sind die Stufen. Folge ihnen und du kommst zu Liwas Grotte.“
Die Krebsin wackelte mit den Fühlern und tastete sich langsam die Stufen hinauf. Jetzt fehlte nur noch Einauge. Anakos seufzte erleichtert und winkte Einauge hastig zu. Dieser kroch vorsichtig näher. Anakos beugte sich runter und streckte sich ihm entgegen.
„Nimm meine Schere. Die anderen sind so gut wie in Sicherheit. Wir müssen uns beeilen.“
Einauge hob seine unversehrte Schere, doch in dem Augenblick als Anakos ihn packen wollte, spritzte die Gischt, vom Wind gepeitscht, hoch, und Anakos verlor den Halt.
„Ahhh!“
Er starrte noch entsetzt auf die aufschäumende Brühe, die wie ein gieriger Raubfisch-Schlund nur darauf wartete, dass er im hohen Bogen hineinfiel, dann verlor er das Bewusstsein... 

„Anakos… Anakos?...Anakos! Bitte, wach auf… wach auf. Du blöder Vögel! Warum hast du so lange gebraucht? Wenn Anakos nicht mehr aufwacht, wenn er nicht mehr aufwacht…“
„Es ging nicht schneller. Der Wind war zu stark und ich musste einen Umweg fliegen, um überhaupt an den Felsen zu kommen. Ich…“
„Schluss ihr zwei. Lasst die Sirene durch, damit sie helfen kann.“
„Ist das hier unser kleiner Held? Na, der sieht ja ganz schön ramponiert aus. Aber nichts was Sirenen-Heilkunst nicht reparieren kann.“
Etwas Kühles, Kribbelndes legte sich erst auf Anakos Beinchen und Gesicht. Es kitzelte, dann brannte es ein bisschen und Anakos spürte wie ein Ruck durch ihn ging. Er blinzelte irritiert und schnappte unwillkürlich nach dem Druck ausübenden Etwas auf seiner Unterseite.
„Na, da ist er ja wieder. Hallo, kleiner Held.“
Anakos rappelte sich hoch und starrte in ein merkwürdig vertrautes Gesicht. Das Druck ausübende Etwas, schien eine mit Schwimmhäuten ausgestattete Hand gewesen zu sein. Anakos murmelte:
„Dich kenne ich doch.“
„Ja, natürlich tust du das. Ich bins, Umi. Lange nicht gesehen, Anakos.“
„Umi… was tust du hier?“
„Dich heilen, was denn sonst.“
Anakos schüttelte sich.
„Aber, was ist denn …“, doch dann fielen ihm die Ereignisse siedend heiß wieder ein und er hopste hoch.
„Wo sind die anderen Krebse?!“
„Beruhige dich, beruhige dich. Alle sind in Sicherheit, alle sind hier.“
Hastig blickte sich Anakos um. Er befand sich Liwas Grotte. Neben ihm saß Windgeschwind. Dieser sah aus, als wäre ihm ein riesiger Stein vom Herzen gefallen und Anakos bemerkte erst jetzt, dass er Windgeschwinds Flügel in seiner Schere hielt.
„Du bist doch noch gekommen.“
„Ich habe es so gerade eben noch geschafft, dich vor dem Sturz in diese schwarze Brühe zu bewahren. Nur ein Wellengang später und ...“. 
Doch Anakos klapperte beschwichtigend mit der anderen Schere.
„Danke, dass du mich gerettet hast.“
„Nicht doch.“
 Liwa hockte neben Umi und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
„Ich dachte schon, wir hätten ihn verloren.“
Irea heulte laut und Anakos fühlte ihr Zittern direkt auf seiner Haut.
„ Wehe ...wehe… du erschreckst mich noch einmal so! Ich hau dich mit meinen dicksten Büchern, du leichtsinniges Scherentier!“
Anakos schwirrte der Kopf. Umringt von Krebsen und Sirenen, berichtete Irea schließlich, was genau passiert war. Als Anakos drohte ins Wasser zu fallen, hatte er wohl vor Schreck das Bewusstsein verloren. Dann war Windgeschwind wie ein Blitz aus dem Nichts aufgetaucht und hatte Anakos buchstäblich aus der Luft gefischt. Anakos hatte Einauge noch erwischt, der sich panisch an seine Schere klammerte. Windgeschwind hatte ihn zusammen mit dem anderen Krebs, direkt vor den Eingang von Liwas Grotte abgeworfen, denn der Wind war so stark geworden, dass Windgeschwind aufpassen musste, den scharfkantigen Felsvorsprüngen nicht zu nahe zu kommen. Die anderen Krebse hatten Anakos und Einauge dann in die Grotte getragen, doch sie hatten Anakos nicht wach bekommen. Liwa und Irea verfielen in Panik und bestürmten die Sirenen, die sich daran gemacht hatten, die verletzten Nachzügler zu heilen.
 Anakos hockte neben Windgeschwind und hielt sich an dessen Flügel fest, während er verlegen zu Boden sah. Er hatte sehr großes Glück gehabt und jetzt wusste er nicht so recht, ob er lachen oder weinen sollte. Einauge und die anderen bedankten sich immer und immer wieder bei ihm. Doch Anakos winkte ab:
„Bedankt euch nicht zu früh. Wer weiß, wie unsere Grotten aussehen. Vielleicht müssen wir alle umziehen und … au! Irea warum zwickst du mich?“
Anakos rieb sich seinen schmalen Nacken.
„Sag mal, ist dir eigentlich klar, was du heute getan hast?“
Anakos überlegte, fand aber keine Antwort.
„Du hast deine Kolonie g e r e t t e t. Verstehst du mich? Du ganz alleine. Du bist ein Held.“
Anakos schwieg und grübelte ein bisschen weiter, dann fragte er vorsichtig:
„Was genau ist denn ein Held? Ich meine, was bedeutet das?“
In der Grotte wurde es schlagartig still. So still, dass außer dem Wasserfallrauschen nichts zu hören war. Anakos sah sich verwirrt um.
„Habe ich etwas Falsches gesagt?“
Der erste, der sich wieder fing, war Liwa. Er kam langsam heran gekrabbelt und tätschelte Anakos Häuschen.
„Er ist perfekt. Habe ich es nicht gesagt, Windgeschwind? Umi?“
Umi lächelte.
„Ich sollte eine neue Ballade dichten. Stoff genug hätte ich ja.“
Windgeschwind starrte ungläubig auf Anakos hinunter.
„Du weißt nicht, was ein Held ist?“
Anakos schaute zu Windgeschwind auf und wackelte unsicher mit den Fühlern.
„Ist das schlimm, wenn ich das nicht weiß?“
Windgeschwind blieb zuerst der Schnabel offen stehen, doch dann besann er sich und schüttelte den Kopf:
„Nein, das ist gar nicht schlimm. Im Gegenteil, vielleicht ist es sogar besser, dass du das nicht weißt.“
Anakos nickte zögernd und hielt Windgeschwinds Flügel noch ein bisschen fester. Liwa und Umi steckten ihr Köpfe zusammen und fingen an zu tuscheln, bis Liwa schließlich auf eine kleine Plattform kletterte und gebieterisch die Scheren hob.
„Wir hatten heute alle großes Glück im Unglück. Ich will diese Gelegenheit nutzen und euch verkünden, dass es ab heute einen neuen Trippelklemm gibt.“
Die Menge raunte überrascht und Anakos fragte:
„Was ist ein Trippelklemm?“
Liwa bat um Ruhe und erklärte:
„Ein Trippelklemm ist ein Krebs, der bemerkenswerte Dinge vollbringt. Es ist mehr ein Ehrentitel als ein Name. Aber ich denke, dass es keinen besseren Titel für dich gibt. Nicht wahr, Umi?“
Umi spielte ein paar Akkorde und nickte.
„Die Sirenen sind sehr beeindruckt von dir, Anakos. Heute hast du bewiesen, dass du dir den Zusatz Trippelklemm redlich verdient hast.“
Anakos klapperte unbehaglich mit den Scheren.
„Ich verstehe nicht…“
„Was Liwa damit meint, ist, dass du feiern sollst und dich von nun Anakos Trippelklemm nennen darfst.“, versuchte Irea zu erklären.
„Aber Anakos reicht doch.“
Umi lachte.
„Siehst du, Liwa? Wie wir euch prophezeit haben. Er macht sich nichts aus diesen Sachen. Lass ihn so, wie er ist. Lass ihn so leben, wie er mag.“
Liwa klapperte etwas hilflos mit den Scheren.
„,Aber das ist doch unsere große Kolonie-Tradition und ich brauche dringend einen Nachfolger. Dieser Tag hat das doch gezeigt, dass ich mittlerweile zu alt bin.“
Anakos sah abwechselnd von Umi zu Liwa, während die Menge gespannt tuschelte.
Schließlich plusterte sich Windgeschwind ein wenig auf und sagte:
„Wie wäre es, wenn ihr Anakos fragt, was er gerne möchte?“
Anakos schluckte. Er war verwirrt, doch gleichzeitig hatte ihn eine seltsame Aufregung erfasst. Liwa suchte einen Nachfolger? Anakos räusperte sich nervös.
„Liwa, sag, bist du etwa ein Trippelklemm?“
„Ja, bin ich.“
„Dann erklär mir doch, was ich machen muss, um ein guter Trippelklemm zu sein.“
„Formell bist du schon einer. Du hast heute die Kolonie gerettet. Aber noch wichtiger ist, du bist ein guter Krebs. Vielleicht ein bisschen still und vorsichtig, aber du hast das Herz am rechten Fleck. Das einzige, was du noch nicht bist, ist, ein Anführer. Bisher war ich das. Doch ich bin zu alt und meine Urteilskraft lässt nach. Ich glaube, dass du der richtige Nachfolger wärst.“
Anakos wurde schwindelig und klammerte sich an Windgeschwinds Flügel fest. Doch jetzt erhob sich von allen Seiten Zustimmung.
„Eine gute Entscheidung“, meinte Einauge und seine Leute nickten. Die Menge klapperte enthusiastisch mit den Scheren, doch Anakos versteckte sich für einen kurzen Augenblick unter Windgeschwinds Flügel. Wie und was sollte er nur antworten? Wie ging das überhaupt, eine Kolonie anzuführen und was bedeutete das? Er wollte so viele Fragen stellen, doch bekam er seinen Mund nicht auf. Eigentlich wollte er nichts lieber, als sich in sein Häuschen und unter Windgeschwinds Gefieder verkriechen und vor übermorgen nicht mehr hinaus krebsen. Vor allem, was war mit seiner Grotte und er musste Hydri schreiben, denn was wäre, wenn die schwarze Brühe doch noch das Kori erreichte? Was sollte er nur tun? Da hörte er eine leise Stimme auf seinem Rücken.
„Brrr, Anakos, du grübelst wieder zu viel. Mach die Augen zu, zähl langsam bis zehn und was dir als erstes in Sinn kommt, das machst du dann.“
„Und was ist, wenn ich alle enttäusche?“
„Meinst du, dass du das kannst, nachdem du gerade erst die Kolonie gerettet hast?“
Anakos blickte zu Windgeschwind hoch. Er und Irea hatten recht. Anakos überlegte kurz und trippelte vor die Menge.
„Also, ich weiß nicht so richtig, was ich sagen soll. Ich fühle mich geehrt, aber wenn ich ehrlich bin, dann... dann…, “ er legte bedächtig seine Scheren zusammen, „… dann möchte ich erst wissen, ob unsere Grotten noch bewohnbar sind und ob wir das Kori warnen müssen. Wir haben das hier noch nicht überstanden, deshalb finde ich es zu früh… zum Feiern. Ich bin zu verwirrt… um eine klare Entscheidung zu treffen. Ob ich Liwas Nachfolgender werden will oder nicht. Aber, aber den Zusatz Trippelklemm, finde ich gut, ich denke, ich möchte diesen Titel haben, aber nicht heute. Vielleicht in ein paar Wochen? Ja, in ein paar Wochen wäre gut. Ähm… vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.“
Umi spielte einen Schlussakkord und murmelte:
„Selbst wir Sirenen sind immer wieder überrascht, wenn unsere Vorhersagen tatsächlich so eintreffen. Er ist wirklich perfekt. Aber, ihr habt ihn gehört. Er möchte seine Bestimmung noch ein paar Wochen verschieben. Ich denke, das geht in Ordnung, nicht wahr, Liwa?“
Liwa nickte resigniert.
„In Ordnung. Das heißt, wenn die Kolonie einverstanden ist?“
Zustimmendes Scherengeklapper brandete auf. Sie alle spürten die Ereignisse in ihren Beinchen, Scheren und Häuschen und so richteten sie sich für diese Nacht in Liwas Grotte so gut wie möglich ein. Anakos besorgte sich frisches Wasser in einem der Tümpel und kuschelte sich dann wieder in Windgeschwinds Gefieder. Er war so müde, dass er kaum noch seine Augen aufhalten konnte. Doch irgendwo in seinem Inneren, war er auch ein kleines bisschen stolz auf sich. Er hatte der Gefahr getrotzt und Dinge gewonnen, die viel mehr wert waren, als alle Schätze des Ozeans zusammen. Aber vor allem, warteten ab dem heutigen Tag ganz neue Abenteuer auf ihn und während ihm die Augen zufielen, hörte er Windgeschwind flüstern:
„Gute Nacht, Anakos Trippelklemm. Mögen die Gesänge der Sirenen deinen Schlaf begleiten.“

ENDE

Im kommenden Jahr geht Anakos in die 2. Staffel:-)!

Ich wünsche Euch einen besinnlichen 4. Advent, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022!

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